12.10.2013: Spätlesen - Olympiasieger & Weltmeister 3:4

Vom Olymp nach Falkensee

100 Jahre FF, 10 Jahre Spätlese – aus diesen Anlässen konnte dank Andreas Dittmer am 12. Oktober ein ganz besonderes Highlight in Falkensee stattfinden: Lauter Olympiasieger, Welt- und Europameister kamen aus ihrem Element, dem Wasser, zündeten ein Feuerwerk auf dem Fußballrasen und machten aus einem Samstag einen Festtag (und eine Festnacht). Andreas hatte die illustre Champions-Schar zusammengetrommelt und diese kernigen und klasse Typinnen und Typen nach Falkensee gelotst. Die Wasser-Champs haben dann auch noch gezeigt, dass sie Fußball spielen können – ohne Wasserschlacht und einen gefluteten Platz. In einem ausgeglichenen und freundschaftlichen Match besiegten die Spitzensportler die Spätlesen letztendlich verdientermaßen mit 4:3 – in einem tollen Gesamtrahmen.

Alles angerichtet im Stadion an der Rosenstraße

Das Wetter spielte mit, Cheerleader und Minikicker umrahmten das Programm, die Hymnen erklangen (Nationalhymne war bekannt, die Brandenburghymne muss noch geübt werden), der Bürgermeister machte den Schiedsrichter und sogar ein echter Eurosport-Moderator konnte als Stadionsprecher zum Mitmachen gewonnen werden.  Dirk Thiele  machte das gesamte Event mit seinen Kommentaren und Kurzinterviews zu einer unterhaltsamen und kurzweiligen Veranstaltung für alle Mitwirkenden und die rund 100 Zuschauer, die den Weg ins Stadion an der Rosenstraße gefunden hatten. Und mit dabei auch TV Berlin.

Dirk Thiele hatte seine Hausaufgaben gemacht, gut recherchiert und konnte so feststellen, dass es noch nie eine solche Ansammlung von Medailliengewinnern als Mannschaft bei einem Fußballspiel gegeben hat (wird von Heiko hoffentlich  noch für Eintrag ins Guinness-Buch eingereicht).

Mit dabei waren die aktiven oder ehemaligen Spitzensportler Andreas Dittmer, Ronald Raue, Tim Wieskötter, Patrick Hausding, Thomas Lück, Stefan Holtz, Jens Kruppa, Kathrin Boron, Britta Oppelt und Lars Augustin.  Wegen einer gebrochenen Hand konnte Martin Hollstein nur vom Spielfeldrand aus mitwirken. Dafür mit auf dem Platz bei den Spitzensportlern Musiker Pivo  sowie die Spätlesen Heiko Richter als Olympiasiegerbesieger im Teletennis und Maik Richter.

Dieser Power setzten die Spätlesen gleich zwei Teams für jeweils 45 Minuten entgegen:

In der ersten Hälfte: Clemens, Matze S., Carsten, Matze H., Thomas, Klaus, Jens, Patrick, Ralf, Uwe S., Sven R.
In der zweiten Hälfte: Jens, Steffen, Christian Re, Christian Ro, Matze H., Bernd, Clemens, Uwe G., Richard, Stefan, Sven S.

Auf Augenhöhe, aber das Siegergen setzt sich durch

So viele Spätlesen standen noch nie bei einem Match im Kader – daher wurde das volle Auswechselkontingent ausgeschöpft. Leider wegen Verletzungen ebenfalls nur am Spielfeldrand: Reinhold, Emanuel, Locke und Andreas N.

Zum Spiel: Zunächst hatten die Spätlesen Übergewicht, die Olympioniken sortierten sich noch und machten sich mit Platz und Taktikanweisungen von Andreas vertraut. Nach zwölf Minuten war es dann Uwe, der auf Vorlage von Ralf Torhüter Patrick Hausding keine Chance ließ. Ralf, Uwe und Sven hatten dann noch Möglichkeiten, das 2:0 zu machen. Der gegnerische Torhüter zeigte aber, dass er nicht nur als Wasserspringer Talent hat. Auf der anderen Seite rückte dann auch Clemens im Tor der Spätlesen mehr und mehr in den Mittelpunkt. Raue, Wieskötter, aber auch Kathrin Boron und Britta Oppelt prüften ihn. Als dann Andreas in der 29. Minute mit dem Ball über den halben Platz bis zur Grundlinie rannte und auf Ronald Raue zurücklegte, war der Ausgleich fällig.  Sechs Minuten später war es dann 2,03-Mann Stefan Holtz, der frei vor dem Tor auftauchte und zur 2:1-Führung einschoss. Die Meister hatten sich eingespielt und spielten vor allem ihre größere Schnelligkeit aus. Allen voran hier  Neufalkenseer Ronny Raue.

Mit dieser Führung ging es in die Pause und dann in die zweite Halbzeit gegen die neuen Spätlesen. Wer gedacht hatte, dass die Kondition schon nachlassen würde, sah sich getäuscht. Vielmehr wechselte Torhüter Hausding auf die linke Außenbahn und hebelte fortan mehrfach die Spätlesen-Abwehr aus. Nach einem Pfostenschuss des 24-jährigen amtierenden Weltmeisters im Synchronspringen vom 10-m-Turm war es dann Tim Wieskötter, der nach 56 Minuten am schnellsten schaltete und auf 3:1 erhöhte. Jens parierte danach einige Male toll und auch Andreas hatte mit einem Pfostenschuss Pech. Als dann Sven nach 75 Minuten auf 2:3 verkürzte, witterten die Spätlesen noch mal  Morgenluft. Stefan, Richard und Sven hatten dann auch Chancen  zum Ausgleich. Die Bälle wurden aber allesamt vom früheren Schwimmer Jens Kruppa pariert.  Man merkte, dass dann  tatsächlich bei einigen Meistern die Kräfte schwanden. Nicht aber bei „Holtzi“, der nach 85 Minuten zur 4:2-Vorentscheidung einnetzte. Die Schlussoffensive und das 3:4 durch ein Gemeinschaftswerk von Christian und Clemens auf Vorlage von Richard kam dann zu spät. Pünktlich nach 90 Minuten pfiff Schiri Müller ab. Er hatte mit beiden Teams keine Probleme, denn der Spaßfaktor stand bei allen trotz aller sportlichen Bemühungen im Mittelpunkt.  Es war ein absolut faires Spiel auf Augenhöhe – mit dem besseren Ende für die Spitzensportler: Sie haben einfach das Siegergen.

Wir sind im Fernsehen

Und sie können feiern! Dazu ging es zu Heiko ins Schrääg-Wohnzimmer. Dort standen wie gewohnt ausführliche Spielanalysen, vitaminreiche Nahrung in fester und flüssiger Form sowie Videoeinspielungen früherer Wettkämpfe der Athleten auf dem Programm. Clemens hatte hier intensivst in der Internetschatzkiste gestöbert. Wunderbar und hoffentlich auch noch mal als Link abrufbar.

Und dann der Höhepunkt – natürlich neben dem Live Act von Tony Jack – unser erster Fernsehbericht, die Preview im prallgefüllten Schrääg-Kinosaal. Maurice Radon hatte das ganze Event in Bild und Ton festgehalten und davon einen wunderschönen Bericht zusammengeschnitten – so professionell, dass der Bericht in leicht gekürzter Fassung  auch von seinem Sender TV Berlin ausgestrahlt wurde. Zu sehen unter www.tvb.de.

Maurice, danke für die vielen, vielen Stunden Arbeit und den Stress am Samstag. Einer Zukunft als Olympia- und WM-Reporter sollte jetzt aber nichts mehr im Weg stehen.  Wir werden das beobachten.

Wasserschlacht erst nachts

Dass der Himmel dann abends doch noch seine Schleusen öffnete, führte dazu, dass es eine lange Kneipennacht wurde.  Und die Idee reifte, dieses schöne Erlebnis und wahre Spätlesenhighlight neu aufzulegen – nicht im olympischen Vierjahresrhythmus, sondern möglichst schon im Sommer 2014. Auf geht´s – Trainingsvideos hatten wir ja auch gesehen, und so ein Kanu könnte man sich ja vielleicht ins Wohnzimmer hängen. (cr)